Industrie- und Feinwerkmechaniker(in)
Der Ausbildungsberuf der Industrie- und Feinwerkmechaniker*innen läuft an der BBS-Walsrode aus und wird zukünftig an der BBS in Soltau beschult.
Die Anmeldung von neuen Schüler*innen im ersten Ausbildungsjahr ist daher ab dem Schuljahr 2020/2021 nicht mehr möglich.
Industrie- und Feinwerkmechaniker(innen) sind in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftszweige wie im Maschinen- und Fahrzeugbau, in der Elektro- oder Textilindustrie sowie in der Holz und Papier verarbeitenden Industrie tätig.
Industriemechaniker(in) ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Feinwerkmechaniker(in) ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO).
Berufsbild
Tätigkeiten Industriemechaniker(innen)
Industriemechaniker(innen) sind in Produktion und Instandhaltung tätig und sorgen dafür, dass Maschinen und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Sie stellen Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen her und montieren diese zu Maschinen und technischen Systemen. Anschließend richten sie diese ein, nehmen sie in Betrieb und prüfen ihre Funktionen. Hierfür gehen sie nach geeigneten Prüfverfahren vor. Gegebenenfalls passen Industriemechaniker(innen) bereits vorhandene Maschinen an neue betriebliche Anforderungen an. Zu ihren Aufgaben gehört zudem die Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Bei Betriebsfehlern ermitteln Sie die Störungsursache, führen Reparaturen aus, fertigen gegebenenfalls Ersatzteile selbst an, demontieren die Anlagen und bauen sie nach Fehlerbehebung wieder zusammen. Nach Abschluss von Montage- und Prüfarbeiten weisen sie Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein. Im Bereich der Fertigung stellen Industriemechaniker(innen) vor allem Bauteile aus Metall und Kunststoff her. Sie drehen, fräsen, bohren und schleifen das Material, schweißen oder verschrauben Bauteile und montieren sowie justieren sie.
Tätigkeiten Feinwerkmechaniker(innen)
Feinwerkmechaniker(innen) fertigen Produkte der Stanz-, Schnitt- und Umformtechnik sowie der Vorrichtungs- und Formenbautechnik. Ebenso stellen sie Maschinen, Geräte, Systeme und Anlagen her, die sie zudem warten und instand setzen. Sie arbeiten hauptsächlich bei Herstellern von feinmechanischen und optischen Erzeugnissen sowie im Maschinen- und Werkzeugbau. Außerdem sind sie in Betrieben tätig, die elektrische Mess- und Kontrollinstrumente produzieren. Sie fertigen metallene Präzisionsbauteile für Maschinen und feinmechanische Geräte und montieren diese zu funktionsfähigen Einheiten. Dabei bauen sie auch elektronische Mess- und Regelkomponenten ein. Häufig verwenden Feinwerkmechaniker/innen dazu computergesteuerte Werkzeugmaschinen, zum Teil führen sie die Arbeiten aber auch manuell aus. Sie planen Arbeitsabläufe, richten Werkzeugmaschinen ein und bearbeiten Metalle mittels spanender Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und Honen . Anschließend prüfen und beurteilen sie die Arbeitsergebnisse. Zudem bauen sie die gefertigten Maschinenteile und Geräte zusammen, justieren sie und führen Bedienungseinweisungen durch. Zudem warten und reparieren sie feinmechanische Geräte.
Arbeitsumgebung
Als Industrie- oder Feinwerkmechaniker(in) kann man in nahezu allen Wirtschaftszweigen arbeiten, z.B.:
-
Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik
Fahrzeugbau, -instandhaltung
Elektro
Chemie, Pharmazie, Kunststoff
Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung
Holz, Möbel
Nahrungs-, Genussmittelherstellung
Papier, Druck
Textil, Bekleidung, Leder
In der Regel ist der Arbeitsplatz in Werk- oder Fabrikhallen oder in einer Werkstatt. Wenn sie beispielsweise bei einem Maschinen- oder Anlagenbauunternehmen in der Montage oder Wartung arbeiten, sind sie an wechselnden Arbeitsorten in den Betrieben der Kunden unter Umständen auch im Ausland tätig.
Berufsausbildung
Bei den beiden Ausbildungsberufen handelt es sich in der Regel um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen gemeinsamen Bildungsauftrag.
Wer diese Berufe erlernen möchte, muss sich in diesem Falle um eine Ausbildungsstelle bei einem anerkannten Ausbildungsbetrieb bewerben. Ein Ausbildungsverhältnis kommt durch einen Ausbildungvertrag zwischen dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb zustande. Dieser meldet den Ausbildenden dann bei der betreffenden Berufsschule an. Kann ein Ausbildungsbetrieb nicht alle Ausbildungsinhalte im eigenen Betrieb vermitteln, übernehmen in der Regel überbetriebliche Dienstleister oder andere Betriebe diese Verpfichtungen.
Wichtige und hilfreiche Interessen für die Berufe
Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
- Ausrichten und Spannen von Werkstücken bei der Herstellung
- Einrichten und Inbetriebnehmen von Maschinen und Systemen
- Montieren von Baugruppen zu Maschinen einschließlich Steuerungs- und Regeleinrichtungen
Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten
- Ermitteln von Störungsursachen an Maschinen, Anlagen oder Anlagenteilen
- Programmieren von numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen oder Fertigungssystemen
Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten
- sorgfältiges Abarbeiten von Checklisten bei der Instandhaltung von Anlagen
Durchführen von Testläufen an CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen oder Fertigungssysteme
Voraussetzungen
Grundsätzlich wird, wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen, keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend angehende Industriemechaniker(innen) mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.
Kernqualifikationen, z. B.:
- technische Unterlagen, Kataloge, Stücklisten, Tabelle und Diagramme lesen und anwenden
- Werkstoffeigenschaften beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und handhaben
- Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherstellen und Werkstücke und Bauteile herstellen
- Betriebsmittel inspizieren, pflegen, warten und die Durchführung dokumentieren
- steuerungstechnische Unterlagen auswerten und Steuerungstechnik anwenden
- Transportgut absetzen, lagern und sichern
Berufsspezifische Fachqualifikationen: z. B.
- Bauteile durch Kombination verschiedener Fertigungsverfahren herstellen und anpassen
- Störungen an Maschinen und Systemen feststellen und Fehler eingrenzen
- Funktionsfähigkeit von Maschinen und Systemen durch Steuern, Regeln und Überwachen sicherstellen
- Drücke, Volumina und Temperaturen mit elektrischen, elektronischen und optischen Messgeräten messen
- Baugruppen zu mechanischen, elektromechanischen und optischen Geräten und Systemen montieren und justieren
- Maschinen und Systeme warten, inspizieren, instandsetzen oder verbessern
- betriebliche Qualitätssicherungssysteme anwenden
Außerdem werden die Fertigkeiten und Kenntnisse in einem der folgenden Einsatzgebiete erweitert bzw. vertieft:
Industriemechaniker(in): Feingerätebau, Instandhaltung, Maschinen- und Anlagenbau, Produktionstechnik
Feinwerkmechaniker(in): Maschinenbau, Feinmechnik, Werkzeugbau, Zerspanungstechnik
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.
Berufsschulunterricht
Die Berufsschule ist ein eigenständiger Lernort und arbeitet als gleichberechtigter Partner mit den anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern berufliche und allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Die Berufsschule hat eine berufliche Grund- und Fachbildung zum Ziel und erweitert die vorher erworbene allgemeine Bildung.
Der Unterricht für die Industriemechaniker(innen) findet für den Landkreis Soltau-Fallingbostel an der BBS Walsrode statt. Die Feinwerkmechaniker(innen) werden im 1. und 2. Ausbildungsjahr an der BBS Walsrode bzw. an der BBS Soltau unterrichtet. Ab dem 3. Ausbildungsjahr findet der Unterricht für alle Feinwerkmechaniker(innen) an der BBS Walsrode statt.
Allgemeinbildung
Der allgemeinbildende Unterricht findet in den folgenden Fächern statt:
- Deutsch
- Englisch (nur Wahlangebot)
- Politik (Wirtschafts- und Sozialkunde)
- Sport (nur 1. Ausbildungsjahr)
- Religion
Fachstufe 1 (2. Ausbildungsjahr)
Der fachtheoretische Unterricht in der Grundstufe beinhaltet 5 Lernfelder (LF, aus beruflichen Handlungsfeldern abgeleitete Lerneinheiten). Technische Kommunikation und fachpraktischer Demo-Unterricht werden zusätzlich mit je 2 Wochenstunden unterrichtet.
- LF 5: Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
- LF 6: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
- LF 7: Herstellen einfacher Baugruppen
- LF 8: Warten technischer Systeme
- LF 9: Instandsetzen von technischen Systemen
Ausführliche Beschreibung der Lernfelder unter 'Weitere Infos' Schulischer Lehrplan (*.pdf).
Fachstufe 2 (3. und 4. Ausbildungsjahr)
Der fachtheoretische Unterricht in der Fachstufe 2 beinhaltet 6 Lernfelder (LF, aus beruflichen Handlungsfeldern abgeleitete Lerneinheiten). Technische Kommunikation wird zusätzlich mit 2 Wochenstunden unterrichtet. In den Lernfeldern 13-15 wird binnendifferenziert nach Berufen Industriemechaniker (IM) und Feinwerkmechaniker (FM) unterrichtet.
- LF 10: Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen
- LF 11: Instandhalten von technischen Systemen
- LF 12: Programmieren und Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatisierter Systeme
- LF 13a: Überwachen der Produkt- und Prozessqualität (IM)
- LF 13b: Herstellen von Bauteilen und -gruppen aus Kunststoff (FM)
- LF 14a: Planen und Realisieren technischer Systeme (IM)
- LF 14b: Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung (FM)
- LF 15a: Optimieren von technischen Systemen (IM)
- LF 15b: Feinbearbeiten von Flächen (FM)
Ausführliche Beschreibung der Lernfelder unter 'Weitere Infos' Schulischer Lehrplan (*.pdf).
Kompetenzerwerb
Kompetenz bezeichnet den Lernerfolg in Bezug auf den einzelnen Lernenden und seine Befähigung zu eigenverantwortlichem Handeln.
Die Berufsschule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern Handlungskompetenz zu vermitteln. Diese wird als die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen verstanden, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Die Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Personalkompetenz und Sozialkompetenz.
Die Methoden- und Lernkompetenz erwachsen dann aus einer ausgewogenen Entwicklung dieser drei Dimensionen.
Weitere Infos
- Rahmenlehrplan Industriemechaniker(in) (*.pdf)
- Rahmenlehrplan Feinwerkmechaniker(in) (*pdf)
- Ausführliche Informationen zu den Berufen, Bundesargentur für Arbeit (link)
- Schulischer Lehrplan (*.pdf)
Für weitere Fragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Herr Otterstätter, , 05161 606 48
Herr Lindner, , 05161 606 34
BBS Walsrode
Am Bahnhof 80
29664 Walsrode
Tel.: 05161-606-0
Klassenbereiche
1.Ausbildungsjahr / Klasse MIN-MVK-1
17.01.2013 / Besichtigung des Stahlwerks Salzgitter / MIN-MVK-1
Abfahrt mit dem Reisebus 7.00 Uhr ab BBS Walsrode. Ankunft in Salzgitter ca. 8.30 Uhr. Filmbeitrag über das Stahlwerk Salzgitter im neu eröffneten Besucherzentrum. Sicherheitseinweisung und Besichtigung des Stahlwerks mit Herrn Lutz Hergesell. Stationen: Hochofen, Stahlgewinnung, Walzwerk. Rückfahrt nach Walsrode um 13.15 Uhr. Ankunft BBS Walsrode um 14.45 Uhr.
2.Ausbildungsjahr / Klasse MIN-2
Schüler(innen) der Klasse MIN-2, Januar 2013, Klassenlehrer Herr Lindner
Abschlussprüfung Teil 1 (Industriemechaniker(innen)): April 2013
Abschlussprüfung Teil 1 (Feinwerkmechaniker(innen)):